Wieso jetzt noch die MPU? Eine sachliche Erklärung

Sie fühlen sich gestraft genug durch den Führerscheinverlust, durch die Strafe, die Sie zahlen mussten und Sie haben zudem noch eine Sperrfrist bekommen. Jetzt könnten Sie aufatmen, wenn nicht die MPU noch wäre. Viele Klienten sagen mir, dass sie sich zusätzlich dadurch bestraft fühlen. Nach der rechtlichen Strafe muss es doch mal gut sein. Sie haben vielleicht Ihren Arbeitsplatz verloren oder es ist sehr schwierig zur Arbeit zu kommen. Es gibt Klienten, die in der Woche im Wohnwagen in der Nähe der Arbeit leben, um nicht kündigen zu müssen. Hinzu kommt, dass Sie sich überhaupt nicht mit dem Thema MPU auskennen. Und Dinge, die auf uns zukommen, die uns fremd sind und über die wir negativ denken, mögen wir Menschen nicht. Erste Erklärung: Strafrecht und Verwaltungsrecht Nach einer Straftat (Autofahrt mit Alkohol, Drogen, Fahren ohne Fahrerlaubnis) muss man sich rechtlichen Konsequenzen stellen. Ebenso wenn Sie Punkte haben, weil Sie zu schnell, zu unachtsam, zu ungeduldig unterwegs waren. Danach kommt das Straßenverkehrsamt und zweifelt Ihre Fahreignung an. Das ist Verwaltungsrecht. Es ist eine weitere Konsequenz, die folgt.

Jeder bekommt den Führerschein ohne Prüfung der psychologischen Eignung 

Bei jedem, der den Führerschein bestanden hat, wird davon ausgegangen, dass er oder sie sich an die Regeln hält, sich vernünftig im Straßenverkehr einbringt und nicht über die Strenge schlägt. Ihre charakterliche Eignung wird sozusagen vorausgesetzt ohne dass Sie überprüft werden. Es gibt keinen psychologischen Fragebogen, wo Sie aussagen müssen, was Sie von Regeln halten, wie Sie mit Alkohol oder Drogen umgehen, ob Sie gern schnell fahren, ob Sie sich schnell über andere Leute aufregen oder wie Sie sicher stellen wollen, dass Sie zukünftig sich an die Regeln halten. Es wird angenommen, dass Sie das hinbekommen. Es sind sozusagen Vorschusslorbeeren. Nach einer Auffälligkeit sind die Vorschusslorbeeren weg.

Jeder nimmt sich vor was zu ändern, um nie wieder eine MPU machen zu müssen. Es gibt relativ hohe Rückfallquoten.

Jetzt gibt es Zweifel, ob Sie Ihr Verhalten zukünftig so verändern können, dass Sie nicht wieder über die Grenzen gehen. Jeder, der den Führerschein wieder haben möchte wird natürlich sagen, dass er sich ab jetzt sofort anders verhält, weil er ja daraus gelernt hat und die Konsequenzen heftig waren. Sie sind ins Geld gegangen und haben Ärger mit der Arbeit gebracht. Manchmal müssen die Ehepartner oder Bekannte einspringen, um alles bewältigen zu können. Vorhaben und Umsetzen Sich vorzunehmen nicht betrunken zu fahren, weniger zu trinken, keine Drogen mehr zu nehmen, langsamer zu fahren ist gut. Das dauerhaft zu tun ist das andere. Die Rückfallquoten belegen das. Im Jahr 2018 mussten 11% aller MPU Absolventen wieder eine MPU wegen Alkoholkonsum machen. Bei Punkten ist es so, dass diejenigen mehr als einmal aufgefallen sind und also auch Fehler wiederholen. Um zu entscheiden, ob Sie Ihr Vorhaben dauerhaft umsetzen können wird eine MPU angeordnet. Die Aufgabe einer MPU besteht darin, zu entscheiden, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass Sie wieder im Straßenverkehr auffällig werden. Vor Ihrem Führerscheinverlust hätten Sie wahrscheinlich nie daran gedacht, dass Sie ihn mal verlieren würden und Sie hatten es auch nicht vor. Manchmal passieren Dinge, die wir nicht geplant haben und erst wenn wir herausgefunden haben, wieso das so gewesen ist, passieren die Dinge nicht wieder.

Sie können die MPU auch als Möglichkeit statt als Strafe sehen. Durch die bestandene MPU bekommen Sie Ihren Führerschein wieder.